Der Zwuggel ist 4 Jahre und 26 Tage alt.
Der Wutz ist 33 Monate und 25 Tage alt
Erstens kommt es anders...
Beim ersten Kind hat man ja noch ziemlich hochgesteckte Ziele: keine Süßigkeiten vor dem ersten Geburtstag, kein Blinkeblinkekrawall-Spielzeug und kein Fernsehen bis es x Jahre alt ist. Und dann kommen die ersten Verwandten mit einem Leuchte-und-Musik-Spielzeughandy um die Ecke und das Kind liebt das Ding natürlich abgöttisch.
Beim zweiten Kind ist man da ja schon ein bisschen
entspannter. Wenn das große Gummibärchen isst, lässt es sich ja auch kaum
vermeiden, dass das kleine sich da auch mal bedient. Und es ist ja auch gar
nicht schlimm! Verteufeln, verstecken und streng limitieren machen solche Dinge
ja nun mal leider noch interessanter und genauso ist das auch beim Fernsehen.
Wie alles anfing
Als der Zwuggel klein war, lief die Glotze wirklich erst,
wenn er im Bett war. Was wir aber schon recht früh (so mit 10 Monaten oder so)
gemacht haben: kurze Filmchen bei Youtube gucken. Kleiner Maulwurf oder Sketche
aus der Muppet Show. Sein Lienblingslied damals? Elmo’s Song aus der
Sesamstraße (ich bekomme direkt nen Ohrwurm beim Schreiben!). Grundsätzlich war aber alles aus, wenn wir gegessen haben.
Weihnachten 2013 habe ich MIR ein iPad geschenkt und das war
seitdem auch beim Zwuggel sehr hoch im Kurs. Ein Puzzle hier, ein Wimmelbuch da
und gerne auch mal etwas auf Youtube.
Der Wutz ist also so ziemlich von Anfang an mit Filmchen und
bewegten Bildern in Berührung gekommen. Inzwischen nehmen sie sich selber ein
Tablet und spielen oder gucken irgendwas, wenn ihnen danach ist. Oder wir
sollen ihnen KiKa einschalten. Machen wir auch. Denn sie dürfen selbstbestimmt
Fernsehen und die Tablets nutzen!
Echt jetzt? Hängen die dann nicht von morgens bis abends
davor?
Nee, tun sie nicht.
Selbstbestimmt Fernsehen, so läuft das bei uns:
Wir stehen morgens auf und gehen nach unten, Frühstück vorbereiten.
Meistens machen wir dann auch den Flimmerkasten an und die Jungs gucken Caillou
oder Calimero, oder was da eben gerade läuft. Wenn Frühstück fertig ist,
schalten wir um auf Radio und essen erstmal in Ruhe. Dann machen wir uns alle
fertig und Bjarne und ich düsen in den Kindergarten. Jannes flitzt jetzt mit dem Papa durch die Gegend, wenn der
so n bisschen Haushalt macht oder die beiden spielen zusammen. Mittagsschlaf,
fertig machen, Bruder abholen. Bei schönem Wetter geht’s jetzt noch zum
Spielplatz oder zu Hause in den Garten. Bei schlechtem Wetter spielen die
beiden inzwischen auch immer mehr alleine in ihrem Zimmer (und verwüsten nicht
immer nur das Wohnzimmer). Aber wenn sie darauf keine Lust haben, fragen sie
auch nach TV oder Tablet. Und das ist ok.
Das einzige, was wir einschränken, ist bis wann sie
Fernsehen dürfen. Also sowas wie: nach dem Sandmann gehen wir nach oben und ins
Bett. Oder nach der und der Sendung oder dem Clip auf Youtube, den sie gerade
angucken. Und es ist in Ordnung.
Und: wenn keiner guckt, machen wir aus. Also ich, ich mach dann aus. Der Mann vergisst das auch mal und dann sind alle drei oben und der Kasten ist noch an...
Wenn ich sonntags Sendung mit der Maus gucken will, sitzen
sie erstmal schön neben mir, finden das meistens aber auch schnell langweilig
und gehen lieber spielen. Also gucke ich das alleine ;-)
Generell machen beide sowieso lieber Sachen mit uns Großen oder sind
draußen. Sie lassen sich ganz leicht ablenken, wenn man vorschlägt, jetzt doch
lieber ein Spiel zu spielen oder raus zu gehen. Sie wollen viel öfter ihren
Tuschkasten (jaja liebe Kunstlehrer, Wasserfarbkasten!) haben, als das iPad.
Sie sitzen nie wie hypnotisierte Kaninchen vor der Glotze und sind nicht mehr
ansprechbar. Sowas kann man bei Besuchskindern nämlich immer gut beobachten.
Die heulen dann auch gerne mal, wenn wir den Fernseher ausschalten oder das
iPad weglegen, weil wir lieber draußen spielen möchten oder es Essen gibt. Die
Jungs nicht. Weil sie eben immer dürfen, wenn sie möchten. Oder weil sie von
vorn herein Fernsehen eher unspannend finden, keine Ahnung.
Als wir im Urlaub auf dem Campingplatz waren und es zwischendurch echt bescheidenes Wetter gab, haben sie nicht ein einziges Mal gefragt, ob wir den Fernseher anmachen können. Und dabei waren sogar zwei vorhanden!
Vielleicht sollten wir das auch mal mit Süßigkeiten versuchen, wobei das auch nach hinten losgehen könnte ;-)
Als wir im Urlaub auf dem Campingplatz waren und es zwischendurch echt bescheidenes Wetter gab, haben sie nicht ein einziges Mal gefragt, ob wir den Fernseher anmachen können. Und dabei waren sogar zwei vorhanden!
Vielleicht sollten wir das auch mal mit Süßigkeiten versuchen, wobei das auch nach hinten losgehen könnte ;-)
Wie ist das bei euch? Gar kein Fernsehen? Nur x Minuten pro
Tag oder nur Sendung y?
Bei uns läuft es wie gesagt ziemlich gut! Und noch was
Positives: Jannes hat’s noch nicht so mit Farben, eine Zeit lang war bei ihm
alles grün. Die Jungs gucken aber zwischendurch auch mal pädagogisch wertvolles
Zeug (na ja…) und beim Malen hat er letztens das „Yellow“ gesucht und meinte
auch wirklich den gelben Stift oder beide verabschieden mich abends mit „Good
night!“. Läuft ^^
Lieber draußen spielen, als vor der Glotze abhängen! |
Zuletzt aktualisiert am 30.06.2016